Generationenwechsel & Betriebsübergabe  Hotellerie 

27.04.2021
MBA Frank Reutlinger

MBA Frank Reutlinger

Geschäftsführer

Zürich & Thun, Schweiz

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Der Schlüssel zur Nachfolge

Die Nachfolge ist ein anspruchsvolles Unterfangen. Eine langfristige Planung und genügend Vorbereitungszeit können der Schlüssel zum Erfolg sein. Schnell sieht man sich in einem zeitlichen Druck, die eigene Nachfolge gut und nachhaltig zu strukturieren und zu organisieren.

Kohl > Partner ist mit dem Thema der Nachfolge vertraut. Zu Beginn einer Nachfolge stehen oft die folgenden Fragen:

  • Mag ich / mögen wir noch so weiterarbeiten?
  • Bin ich / sind wir noch gleich interessiert wie früher?
  • Bin ich / sind wir noch innovativ genug?
  • Habe ich / wir eine Altersvorsorge aufgebaut?
  • Wo stehe ich / wir finanziell – welchen Anteil am Vermögen hat unser Betrieb?
  • Habe ich / wir eine familieninterne Lösung? Ist diese nicht nur von uns gewollt, sondern auch von den Nachfolgenden?

Schnell finden wir uns bereits mitten im Nachfolgeprozess. Doch was ist dabei zu beachten?

Anbei haben wir für sie 10 Grundsätze zum Erfolg zusammengestellt, welche auf unseren Erkenntnissen basieren und einfach die wesentlichen Fragen und Schritte beantworten und aufzeigen. Kontaktieren sie uns, um in einem persönlichen Gespräch ihre nächsten Teilziele und ein mögliches Vorgehen abzusprechen.

Die 10 Grundsätze zum Erfolg:

1. Die Betriebsübergabe ist ein langfristiges Thema

  • Bereiten sie sich schon 10 Jahre davor auf die Betriebsübergabe vor – spätestens mit 55 Jahren sollten sie einen konkreten Plan für ihre Nachfolge haben. Sprechen sie auch mit ihrem Partner und in der Familie über diesen „Fahrplan“ und über grobe Termine.
  • Unterhalten sie sich regelmäßig über diesen Schritt. Seien sie offen für die Meinungen der anderen, agieren und handeln sie langfristig. Gehen sie nicht davon aus, dass die idealen Unternehmensnachfolger:innen just zum gewünschten, optimalen Zeitpunkt dastehen.

2. Nur finanziell gesunde Betriebe sollen übergeben werden

  • Eine genaue Analyse der betriebswirtschaftlichen Situation ihres Betriebes ist unerlässlich.
  • Sehen sie die Betriebsübergabe nicht als eine Lösung zur Sanierung ihres Betriebes.
  • Hat ihr Betrieb die richtige Geschäftsform (steuerliche Aspekte sind zu prüfen).
  • Überfordern sie den Betrieb und die Nachfolger:innen nicht mit Startbelastungen (die betriebliche Ertragskraft wird oft überschätzt).

3. Kinder sind keine geborenen Nachfolger

  • Erfolgt die Nachfolge aus freien Stücken, weil Kompetenz und Motivation vorhanden sind, oder geschieht sie durch familiäre Zwänge (... um eine Weiterführung der Tradition).
  • Es ist schön, wenn ein Kind sich für den Betrieb interessiert, aber nicht selbstverständlich!
  • „Drängeln“ sie niemanden – speziell nicht ihre Kinder – das zu tun, was SIE wollen!
  • Das Beispiel der „Alten“ prägt die Entscheidungen der „Jungen“!
  • Familienunternehmen sind keine „Nachfolger-Aufzuchtanstalten“! Das „gemeinsame Blut“ reicht nicht als Qualifikation!

4. Viele Betriebe lassen sich nicht teilen

  • Das (Auf-)Teilen der Unternehmenssubtanz ist oft schwierig und selten sinnvoll!
  • Der Substanzwert des eigenen Betriebes darf nicht überschätzt werden! Entscheidend ist der Ertragswert!

5. Die echte Übergabebereitschaft des Inhabers ist entscheidend

  • „...dir gehört einmal alles...!“ Mit dieser Aussage versuchen die Inhaber die Jungen oft zu beruhigen... und tun nichts für die Nachfolge!
  • Drohender Machtverlust oder fehlende Vorstellungen über die persönliche Zukunft und Zeit danach können dazu führen, dass der Übergabeprozess zu lange hinausgezögert wird!

6. Eine gute Ausbildung des Nachfolgers gewährleisten

  • Die Nachfolger:innen sollen gut vorbereitet, gut ausgebildet und über genügend Erfahrung verfügen, um den Betrieb zu übernehmen. Hierfür sollte ausreichend Zeit eingeplant werden.
  • Die Übernehmer:in soll über die notwendigen fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenzen verfügen!
  • Auswärts lernen: „Die Jungen sollen die Fehler auswärts machen...“ Das ist billiger als im eigenen Betrieb!

7. Respekt gegenüber den Vorgänger:innen – Vertrauen gegenüber den Nachfolger:innen

  • Nachfolger:innen sollten ihren Vorgänger:innen mit Respekt begegnen, ihre Aufbauleistungen anerkennen und im Bewusstsein handeln, dass sich ihre Vorgänger:innen bei der Betriebsübergabe in einer emotional schwierigen Phase befinden.
  • Beziehen sie klar Stellung gegenüber Geschwistern, die den Betrieb nicht übernehmen wollen oder können. Schließen sie keine faulen Kompromisse und geben sie die volle Kompetenz an die Nachfolger:in weiter.
  • „Es könnte ja sein, dass die Jungen es besser können ... rein theoretisch natürlich!“
  • Bauen sie innerfamiliär eine offene und ehrliche Partnerschaft zwischen „Alt“ und „Jung“ auf!

8. Klare finanzielle Absicherung der Übergeber:innen

  • Die finanzielle und materielle Absicherung von ihnen sind Voraussetzungen, dass es überhaupt zur Betriebsübergabe kommt!
  • Klare Vereinbarungen bezüglich Leibrente, Unterhaltspflicht etc. sind ebenso notwendig wie bezüglich Wohnrecht, Spesen, „Selbstverständlichkeiten“ etc. Klären sie alle Details.

9. Unternehmenskonzept für die nächsten Jahre festhalten

  • Das Unternehmensleitbild, Marketing- und Investitionsplan, Umsatz- und Cash-Flow-Ziele für die nächsten fünf Jahre sollten ausführlich diskutiert und schriftlich festgehalten werden.
  • Vermeiden sie revolutionären Veränderungen direkt vor oder nach der Übergabe!
  • Feiern und zelebrieren sie die Übergabe und setzen sie ein „Zeichen“, wo die persönliche Veränderung zu spüren ist.

10. Klare Vereinbarungen für den Umgang miteinander

  • Die Rollen der Übergebenden nach der Betriebsübergabe müssen klar definiert sein, wie z.B. Unterstützung als familieninterne Berater:innen, zeitweiliger Einsatz nach Absprache etc.
  • Regelmäßige Gespräche und Rückfragen über die Betriebsentwicklungen zwischen den „Parteien“ können sehr hilfreich sein.

Fazit:
Der Vorbereitung der Nachfolge sollte dringend genügend Rechnung getragen werden! Dabei geht es nicht nur um die Dokumentation der IST-Situation, sondern auch um die innere Einstellung (Emotionen) für eine Übergabe. Viele können nicht rechtzeitig «loslassen»! Tatsache ist: In der Schweiz stehen in den kommenden Jahren viele Familien-Hotels vor einer Nachfolge. Da lauern Gefahren und Risiken, welche die Familien beachten sollten. Stehen Sie vor einer Übergabe? Kontaktieren Sie uns für ein Erstgespräch.

Dienstleistungen von Kohl > Partner Schweiz AG:
Für den Prozess der Nachfolge hat Kohl > Partner ein eigenes und erfolgreich eingesetztes Modell entwickelt, dass die Interessen der Übergeber:innen und Übernehmer:innen berücksichtig und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens gewährleistet. In Einzelgesprächen und gemeinsamen Klausuren wird der Übergabeprozess entwickelt und begleitet.
Wir begleiten Sie auf diesem Weg: Weitere Informationen und Dienstleistungen finden Sie auf unserer Website.

Haben Sie Fragen oder interessiert Sie unser Angebot, rufen Sie uns noch heute an über unsere Hotline: Tel. +41 44 533 50 45

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