Die steigende Komplexität im Destinations-Management
Lebensqualität
Die steigende Komplexität im Destinations-Management
Lebensqualität Destination
Stephanie Zorn, MA
Beraterin
Villach, Österreich
stephanie.zorn@kohl-partner.at+43 4242 21 123+43 660 63 96 196Zum AutorManch einer besingt das Land schon als den Ort, an dem heute Zukunft gemacht wird. Wo wir den Raum finden, um neue Modelle des Wirtschaftens und Zusammenlebens auszuprobieren und lernen, wieder ganzheitlicher zu denken. Und doch ist eines klar: Damit wir gerade in ländlichen Regionen in den Genuss einer hohen Lebensqualität kommen, braucht es entsprechende Infrastruktur. Es geht um Mobilität, unsere ganz grundlegende Versorgung aber auch darum, wo und wie wir unsere wertvolle Freizeit verbringen. Gerade in kleinstrukturierten Gebieten ist es jedoch oft eine besondere Herausforderung, derartige Angebote nachhaltig umzusetzen und zu betreiben. Dafür sind neue Lösungen gefragt – und es gibt bereits heute viele spannende Beispiele dafür, wie uns das erfolgreich gelingen kann.
Eine eindeutige Definition gibt es noch nicht. Was aber aus aktuellen Entwicklungen hervorgeht, zeigt ganz klar: Es geht um so viel mehr als Digitalisierung und eine schnellere Internetverbindung. Smarte Dörfer arbeiten daran, die Lebensqualität vor Ort durch intensive Beteiligung der Einwohner:innen zu stärken. Sie sind es schließlich, die mit innovativen Projekten und persönlichem Engagement zur Zukunftsfähigkeit einer Region beitragen.
Laut einem aktuellen Interreg-Projekt im Alpenraum baut der Smart Village Ansatz auf vier zentralen Säulen auf:
Geschichte 1: Der Bürgerbahnhof
Im Süden Deutschlands wurde vor über 10 Jahren eine Genossenschaft mit dem Ziel gegründet, einem alten Bahnhofsgebäude neues Leben einzuhauchen. Mithilfe von über 1.000 Genossenschaftsanteilen wurde das Bauvorhaben finanziert, beteiligt haben sich vor allem Private und Unternehmer:innen mit engem Bezug zur Region. Der Verkauf gelang in überraschend kurzer Zeit, bis heute gibt es eine Warteliste für freiwerdende Anteile. Die Sanierung wurde mit regionalen Handwerksbetrieben umgesetzt, heute gibt es im Untergeschoss einen attraktiven Gastronomiebetrieb, im Obergeschoss wurden Arbeitsflächen für Kreative sowie eine Präsentationsfläche für innovative Projekte und Unternehmen in der Region mit Veranstaltungssaal geschaffen. Aus einem Leerstand wurde hier ein florierender Treffpunkt für Einheimische und Gäste.
Geschichte 2: Der Rufbus-Verein
Schöne Täler und hohe Berge haben oft den Nachteil, dass Mobilität gerade für die jungen und auch älteren Mitbürger:innen eine große Herausforderung darstellt. Eben für alle, die nicht auf ein eigenes Auto zurückgreifen können. Genau dafür wurde in einer Region im Westen Österreichs ein Rufbus-Verein ins Leben gerufen. Der Impuls kam von den Jugendlichen vor Ort, umgesetzt wird das Konzept Dank über 200 aktiven Chaffeur:innen und einer Vielzahl an passiven Mitgliedern, die sich finanziell beteiligen. Aktive Fahrer:innen genießen im ganzen Gebiet Freifahrten, alle anderen Vereinsmitglieder nehmen den Dienst für nur wenige Euro in Anspruch. Den 7-Sitzer für den Rufbus stellten die Gemeinden zur Verfügung, aus den Rücklagen soll es möglich sein, das Fahrzeug künftig aus eigener Kraft auszutauschen. Vom Arztbesuch bis zu Konzerten ist es damit sehr viel einfacher geworden, sich in der Region zu bewegen.
Geschichte 3: Der Coworking-Space
Als ein junger Unternehmer in Süddeutschland beschloss, seine Agentur zurück in die Heimat zu verlegen, sah er sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: Der nächste Autobahnanschluss liegt gut 30 Minuten entfernt, öffentlicher Verkehr ist kaum eine Option und der Internet- und Handyempfang mehr als ausbaufähig. Doch die größte Herausforderung stellte tatsächlich die mangelnde Verfügbarkeit passender Büroräume dar. Alles war entweder zu groß, zu teuer oder zu alt. Die Lösung? Eine Bürogemeinschaft – oder neudeutsch eben ein Coworking-Space. Die allein fürs junge Team zu hohen Kosten sollten auf mehrere Köpfe aufgeteilt werden. Mit viel Herzblut, Do-It-Yourself-Umbauarbeiten und einer großen Portion Mut ist ein Ort der Zusammenarbeit entstanden, der in der gesamten Region positiven Anklang fand. Nach beinahe 5 Jahren ist die Agentur über sich selbst und die alten Räumlichkeiten hinausgewachsen, was aber bleibt ist die große Lust, Pilotprojekte in der eigenen Heimat umzusetzen und aktiv zur Lebensqualität vor Ort beizutragen.
Kohl > Partner hat gemeinsam mit BWS.team ein smartes, praktikables Umfrageinstrument geschaffen, das den Status Quo sichtbar macht und damit wertvolle Orientierung für eine wirksame und nachhaltige Gemeinde- oder Regionalentwicklung bietet. Es wurden speziell auch Fragen im Bereich „Infrastruktur“ zusammengestellt.
Dies ermöglicht Ihnen, die eigenen Vorzüge im Vergleich zu anderen Regionen zu erkennen und zeigt klar auf: Worauf sind die Menschen stolz? Was fehlt vor Ort? Welche Verbesserungen werden konkret gewünscht? Welche Perspektiven gibt es für die Zukunft, um das Leben vor Ort als besonders lebenswert zu empfinden?
Dieses kostengünstige Instrument zur Messung der Lebensqualität, genannt LebensQualiMeter (LQM®) basiert auf dem OECD Better Life Index, den European Quality of Life Surveys sowie den Sphären der Lebensqualität nach Dr. Andreas Giger.
Erste Destinationen haben den LQM® bereits erfolgreich eingesetzt und damit ein professionelles und aussagekräftiges Fundament zur Weiterentwicklung ihrer regionalen Lebensqualität gewonnen. Insbesondere die offenen Rückmeldungen der Befragten dienen als konkrete Arbeitsgrundlage zur aktiven Gestaltung des jeweiligen Lebensraumes.
Weitere Informationen und Auskünfte zum LQM® finden Sie unter www.lqm.team oder nutzen Sie einfach das angehängte Kontaktformular, um direkt mit uns in Verbindung zu treten.