Lebensqualität  Destination 

13.08.2024
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Mag. Gernot Memmer

Mag. Gernot Memmer

Managing Partner & Geschäftsführer

Villach, Österreich

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Lösungsansätze zur Besucherlenkung.

Wie können wir große Besucherströme professionell managen und für Einheimische und Gäste die Lebensqualität bewahren?

BesucherlenkungBoot

© „Das berühmte Instagram Foto vom Pragser Wildsee, Overland Tour“

Gerade in der Hochsaison sieht man sie wieder verstärkt: Die Bilder von überfüllten Plätzen, erhöhtem Verkehrsaufkommen oder Proteste von Einheimischen. An manchen Orten besteht in Bezug auf Besucher:innen ein Wechselbad der Gefühle – und das sowohl bei Einheimischen als auch Gästen.

Durch die Digitalisierung, v.a. Plattformen wie Instagram, werden die schönsten Plätze rasant und mit größter Reichweite verbreitet und zu Hotspots. Zudem machen sich immer mehr Gäste weltweit auf den Weg.
Professionelles Management der Besucherströme ist vielerorts erforderlich, um das Gleichgewicht zwischen Erlebnisraum für Gäste und Lebensraum für die Ortsansässigen zu bewahren oder wiederherzustellen. Besucherlenkung wird immer mehr zum Treibstoff für Tourismusakzeptanz.

Es geht um konkrete Lösungen, die unter Einbindung der Menschen vor Ort in den Destinationen entwickelt werden, um auch mehr Akzeptanz zu schaffen.

Bei den Lösungsansätzen muss zuerst geklärt sein, was überhaupt erreicht werden soll. Wollen wir „hin zu etwas“ und mehr Wertschöpfung an gewissen Punkten zu bestimmten Zeiten erreichen? Oder wollen wir „weg von“ oder eine reduzierte Nutzung sensibler Gebiete?

Aus eigenen Projekterfahrungen und internationalen Recherchen fasst Kohl > Partner folgende Maßnahmenbündel zusammen:

6 Lösungsansätze zur Besucherlenkung

  • Orientierung geben und entsprechend leiten. Nicht vergessen: Dies ist die Basis der Besucherlenkung. Hier kann man viel von Freizeitparks, Nationalparks (z.B. in den USA) lernen, aber auch von Flughäfen und Shopping-Center, die es gewohnt sind mit sehr großen Besuchermengen umzugehen.
  • Zeitliche Verteilung der Besucherströme. Beispiel Alhambra in Granada oder Sagrada Família in Barcelona: Ein spontaner Besuch ist kaum möglich. Dort wo Kapazitätsgrenzen häufig erreicht werden, ist Online-Ticketing mit Einbuchen eines Zeitslots immer stärker verbreitet.
  • Besucherlenkung über Pricing. Beispiel Antelope Canyon mit höchsten Ticketpreisen um die Mittagszeit, Discounts in Randzeiten. Über dynamische Preismodelle sollen Besucherströme entzerrt werden.
  • Beschränkung des Zugangs. Beispiel Pragser Wildsee: In der Hauptferienzeit im Sommer (Anfang Juli – Anfang September) gilt für das Pragsertal eine Verkehrsregelung. In dieser Zeit ist das Pragser Tal von 9.30 bis 16.00 Uhr nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gegen Vorweis einer Online - Reservierung bzw. einer gültigen Durchfahrtsgenehmigung erreichbar. Dahinter steht eine klar definierte Besucherobergrenze, die man sich zum Ziel gesetzt hat.
  • Nudging. Positive Anreize setzen und somit Verhalten lenken. Hier setzt häufig die (alternative) Produktentwicklung an. Besucher:innen sollen umgelenkt werden auf andere Angebote oder Verhaltensweisen. Beispiel Südtirol Card inkl. Mobilität: Gäste, die in Südtirol übernachten, haben zum Großteil die Südtirol Card inkludiert. Diese berechtigt u.a. kostenlos die öffentliche Mobilität zu nutzen. Gäste werden so motiviert und dazu gelenkt, öffentlich zu fahren. Auch das Bundesland Salzburg setzt ab Juli 2025 auf dieselbe Strategie.
  • Gezielte (Nicht-)Information digital und analog. Beispiel Lübecker Bucht: Der Strandticker setzt auf digitales Besuchermanagement. Ziel ist die räumliche Entzerrung der Besucherströme und die gleichmäßigere Verteilung der Besucher:innen auf die einzelnen Strandabschnitte. Die Anzahl der Strandgäste wird dabei lokal in Echtzeit von Sensoren aufgenommen, in Form eines Ampelsystems visualisiert und über die Web-App „Strandticker“ ausgespielt. Zudem können Destination Dashboards gebündelte Informationen zur aktuellen Auslastung zeigen (auf Basis von Echtzeit-Daten und Prognose-Daten).

Interesse geweckt für ihre Destination? Mehr zum Kohl > Partner Beratungsprodukt finden Sie hier: Lösungsorientiertes Besucherlenkungskonzept

Ihr Ansprechpartner ist: Gernot Memmer

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