Controlling & Benchmarks  Hotellerie 

26.07.2024
uservon Stefan Brida
MA Stefan Brida

Stefan Brida, MA

Berater

Innsbruck, Österreich

stefan.brida@kohl-partner.at+43 512 214315+43 664 11 09 269Zum Autor

Benchmarking 2024: Wo steht die Tourismusbranche?

In einer so schnelllebigen Branche wie dem Tourismus haben sich seit 2022 viele Veränderungen und Entwicklungen ergeben, wodurch ältere Vergleichswerte ihre Aussagekraft verloren haben. Stefan Brida von Kohl > Partner hat in Zusammenarbeit mit Manuela Wiesinger von Controlling Service über 200 Betriebe analysiert und die ersten Benchmarks für das Bilanzjahr 2023 erstellt. Die Benchmarks bieten einen tiefgehenden Einblick in die Performance von 13 verschiedenen Betriebstypen. Die wichtigsten Erkenntnisse aus den Kennzahlen werden nachfolgend erläutert.

Betriebsergebnisse sind im Schnitt rückläufig

Die Auslastungswerte der touristischen Betriebe zeigen tendenziell eine leicht positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Die Preisdurchsetzung stieg um durchschnittlich 5% bis 8%, was zu einem Umsatzplus bei den meisten Betriebstypen führte.

Ein wesentlicher Kostentreiber waren die gestiegenen Lebensmittelpreise, die den Küchenwareneinsatz pro Nächtigung um teilweise über 15% erhöhten. Sachkosten blieben zwar stabil, doch wurden gestiegene Energiekosten und allgemeine Inflationsanpassungen oft durch Einsparungen bei Instandhaltungen und im Marketing kompensiert.

Die Mitarbeiterkosten stiegen aufgrund der angespannten Arbeitsmarktlage deutlich an. Höhere Bruttolöhne bei sinkender Arbeitszeit führten zu einer deutlichen Erhöhung der Mitarbeiterkostenquote sowie der Mitarbeiterkosten pro Nächtigung.

Trotz des Umsatzplus ist aufgrund der gestiegenen Kostenstruktur ein Rückgang der Betriebsergebnisse (Gross Operating Profit, GOP) erkennbar. Im Branchendurchschnitt sanken die GOPs sowohl in absoluten Zahlen als auch prozentual zum Gesamtumsatz in fast allen Betriebstypen. In den Benchmarks wird deutlich, dass die Preissteigerungen die Inflation nicht vollständig ausgleichen konnten.

Je nach Betriebstyp sind sehr unterschiedliche Entwicklungen aus der Sicht von Stefan Brida, Head Controlling bei Kohl > Partner, feststellbar:

Unterschiedliche Entwicklungen je nach Betriebstyp

Betriebstypen Benchmarks

Auflistung der Betriebstypen für das Benchmarking

Die Kinder- und Familienhotels haben insgesamt die beste Entwicklung verzeichnet. Diese Betriebe konnten nicht nur ihre Auslastung, sondern auch ihre Preisdurchsetzung überdurchschnittlich steigern, wodurch eine leichte Steigerung des Gross Operating Profit (GOP) zum Vorjahr erzielt werden konnte.

Bei den 4*S Ferienhotels war ebenfalls eine leicht positive Entwicklung zu beobachten. Diese Hotels konnten ihre Auslastung und ihren Umsatz signifikant steigern, auch wenn die Steigerung des GOP nicht so ausgeprägt war wie bei den Familienhotels. Auffallend war, dass bei den Top-Wellnesshotels die Auslastung nicht so stark gestiegen ist, wodurch die operativen Betriebsergebnisse leicht rückläufig waren.

Die Apartments hingegen zeigten eine stagnierende Entwicklung. In diesem Segment blieb die Auslastung weitgehend unverändert, und auch die Umsatzentwicklung war nicht signifikant. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Nachfrage nach Apartments tendenziell gesättigt ist.

Am stärksten betroffen waren Hotel Garni, Pensionen und Gasthöfe. Diese Betriebe verzeichneten den deutlichsten Rückgang in Auslastung und Umsatz und schlossen auch beim GOP im Vergleich zum Vorjahr am schwächsten ab. Auch bei den 4* Ferienhotels, Betriebe mit meist wenig Wellness- und Zusatzinfrastruktur, ist im Schnitt ein rückläufiger GOP im Vergleich zum Vorjahr erkennbar.

Fazit

Das Tourismusjahr 2023 war in allen Betriebstypen ein herausforderndes Jahr. Auffallend ist, dass die Spanne zwischen den guten Betrieben und den weniger guten Betrieben in fast allen Betriebstypen größer geworden ist. Während die guten 25% der Betriebe fast in allen Betriebstypen Zuwächse verzeichnen konnten, sind die operativen Betriebsergebnisse bei den schwachen 25% der Betriebe fast allesamt rückläufig gewesen.

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