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29.03.2023
uservon Alexander Seiz
Dipl.-BW (FH) Alexander Seiz

Dipl.-BW (FH) Alexander Seiz

Geschäftsführer

Stuttgart, Deutschland

alexander.seiz@kohl-partner.eu+49 7171 94 770 11+49 173 32 69 714Zum Autor

Mit der Auswahl des richtigen Consultingunternehmens ist es in touristischen Projekten nicht getan. Die spannende Arbeit beginnt mit der projektorientierten oder dauerhaften Zusammenarbeit zur Lösung eines Problems. Dabei ist es elementar, dass Berater:innen von Kund:innen nicht nur als methodische und fachliche Expertisepartner:innen oder externe Dienstleister:innen betrachtet werden, sondern als Sparringspartner:innen mit denen es gemeinsam gilt, die gesteckten Ziele oder Ergebnisse zu entwickeln.

Damit sich der volle Nutzen einer fachlichen Begleitung entwickelt, braucht es daher Vertrauen, Dialog und Regeln zum gemeinsamen Arbeiten. Ein paar Tipps, wie eine wertsteigernde Zusammenarbeit für Kund:in und Agentur gelingt:

1. Aufgabe und Erwartungshaltung klar definieren und kommunizieren

Am Beginn des Prozesses ist es wichtig, nochmals explizit (z.B. in einem gemeinsamen Kick-Off-Meeting) die konkrete Erwartungshaltung und Zielsetzung der Zusammenarbeit zu besprechen und zu fixieren. Dies gilt darüber hinaus über den gesamten Begleitungsprozess. Gibt es Unzufriedenheit zu Ergebnissen oder Vorgehensweise, sollte dies unverzüglich in einem vertrauten Gespräch ausgetauscht werden.

2. Regelmäßige Kommunikationsrituale und konkrete Ansprechpartner:innen fixieren

Auch auf Kund:innen-Seite gilt, konkrete Ansprechpartner:innen und Rollen für die Zusammenarbeit mit der Agentur zu fixieren. Wer ist für welche Entscheidungen zuständig? Und wie laufen die Kommunikation und der Dialog ab? Gibt es regelmäßige Austauschtermine, je nach Projektfortschritt oder in konkreten Zeitplänen? Die notwendigen Ressourcen auf dieser Seite sind nicht zu unterschätzen und sind von Projektbeginn an einzuplanen.

3. Offene und umfassende Kommunikation

Die Agentur benötigt alle relevanten Unterlagen und Informationen, um einen umfassenden Überblick zu bekommen und daraus die richtigen Einschätzungen und Schlüsse ableiten zu können. Dazu zählen vielleicht auch unangenehme Sachverhalte bzw. Rahmenbedingungen. Insbesondere wenn sich vor Ort, im Betrieb oder der Region kurzfristige Änderungen ergeben, definierte Kund:innenenaufgaben nicht erledigt wurden oder Projekt-Rückmeldungen von Partner:innen oder Stakeholder:innen vorhanden sind.

4. Verantwortung übernehmen und behalten

Schon oft wurde die Verantwortung in einem Projekt von Kunden komplett an die begleitende Agentur abgegeben. Aber in vielen Fällen ist die Agentur nur „Begleiter auf Zeit“ und danach kümmert sich der Kunde eigenständig um die Aufgabe oder die Umsetzung. Daher ist es wichtig, nicht alle Aufgaben und Rollen abzugeben, sondern die Verantwortung weiter zu tragen und das Projekt intern und extern als „Herzensangelegenheit“ zu vertreten und zu kommunizieren. Den nur so kann die notwendige Ernsthaftigkeit und Kontinuität von Projekten gesichert werden.

5. Freiräume und Vertrauen schenken

Jede Agentur, jeder Berater und jede Beraterin haben ihre eigenen Tools und Vorgehensweisen sowie oft auch ihren methodischen oder didaktischen Stil. Gerade deshalb wurde vielleicht die Agentur ausgewählt. Deshalb gilt es im Projekt, nicht jeden Schritt mit Argusaugen zu überwachen und zu hinterfragen, sondern Vertrauen zu schenken und dem begleitenden Team Freiräume für die Umsetzung der Ideen und Abläufe einzuräumen.

6. Wertschätzung entgegenbringen, Zusammenarbeit als Partnerschaft verstehen

Auch für Berater und Beraterinnen ist der schönste Erfolg, wenn sich Kund:innen für Lösungen und Ergebnisse begeistern und diese umsetzen. Sie setzen Zeit und Energie für ein Projekt ein und stellen einen Teil ihrer Lebenszeit in den Dienst der auftraggebenden Partei. Erfreulich ist es dann, wenn dies auch seitens der Kund:innen gewürdigt wird mit Lob, Anerkennung und gegenseitiger Wertschätzung. Wertschätzung heißt auch, übernommene Aufgaben und Zuarbeiten termingerecht erledigen, Einladungen und Protokolle rechtzeitig versenden und für gute Rahmenbedingungen bei Terminen zu sorgen. Beiden Seiten muss es Spaß machen, gemeinsam ein Projekt zum Erfolg zu führen.


Die Beratung und Begleitung ist ein komplexer sozialer Prozess, bei dem Kund:innen und Berater:innen sich gemeinsam auf den Weg zur Lösung von Problemen und Aufgaben begeben. Vom ersten Tag an gehen sie das Wagnis eines gemeinsamen Lern- und Entwicklungsprozesses ein. Auf beiden Seiten der Partnerschaft gilt es, sich gegenseitig zu informieren, professionell zu agieren und kontinuierlich und gleichberechtigt das Projekt zu entwickeln. In diesem Sinne ist es wichtig, zukünftig die Zusammenarbeit nicht als reinen Dienstleistungsauftrag, sondern Entwicklungspartnerschaft zu betrachten.

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