Stakeholdermanagement – Der verkannte Erfolgsfaktor im Destinationsmanagement
Destination
Stakeholdermanagement – Der verkannte Erfolgsfaktor im Destinationsmanagement
Destination Strategie Organisation Kooperation
Jana Große Hokamp, MA
Beraterin
Stuttgart, Deutschland
jana.grossehokamp@kohl-partner.eu+49 7171 9477011Zum AutorKonflikte sind allgegenwärtig und jeder von uns hat sie bzw. wird mit ihnen konfrontiert, unabhängig davon ob im privaten oder geschäftlichen Kontext. Der Konfliktforscher Glasl definiert einen Konflikt als eine Interaktion zwischen Parteien, wobei mindestens eine Partei Unvereinbarkeiten im Denken, Vorstellen, Wahrnehmen und/oder Fühlen/Wollen mit der/den anderen Parteien erlebt, dass im Realisieren eine Beeinträchtigung durch eine andere Partei erfolgt.
Etwa 2/3 der Menschen in Deutschland haben regelmäßig mit einer oder mehreren anderen Parteien eine Auseinandersetzung. Im Durchschnitt sind es zwei Parteien mit denen sie im Konflikt sind aber noch spannender ist, dass ¼ der Deutschen drei bis 5 Personen als Konfliktparteien im näheren Umfeld zählen (myMarktforschung.de, 2017). Konflikte sind im Geschäftsalltag unausweichlich. Laut einer Studie des Hernstein-Instituts in Wien aus 2002, werden täglich 15% der täglichen Arbeitszeit in Deutschland durch Konflikte gebunden (Hernstein-Institut für Management und Leadership, 2002). Ob innerhalb der Unternehmerfamilie, im Team, mit Führungskräften, mit Partnern, Stakeholdern oder der Gemeinschaft - sie beeinflussen maßgeblich den Erfolg. Konflikte kommen Unternehmen teuer zu stehen: nach Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft beläuft sich der Volkswirtschaftliche Schaden bundesweit auf rund 50 Millionen Euro pro Jahr.
Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Zahl heute noch höher ist, denn die unterschiedlichen Formen wie Homeoffice, Work & Travel, also alle Formen des Remote-Arbeitens erschweren die Kommunikation. Spontan fallen mir allein 10 Fälle im Tourismus ein, bei denen Konflikte auftreten. Wenn sich z.B. Bürger:innen gegen Investitionen stellen, innerhalb einer Region einzelne Parteien mit der Ausrichtung der Region nicht einverstanden sind oder Tourismusverbände mit Parteien aus dem Gemeinderat, der Politik oder der Verwaltung im Clinch sind.
Deshalb denke ich mir sehr oft, viele Probleme wären vermeidbar durch miteinander reden, ohne direkte Angriffe oder Vorwürfe, sondern konstruktiv und mit klaren „Ich“ Botschaften. Insbesondere in der Tourismusbranche, die von vielfältigen Interaktionen und dynamischen Beziehungen geprägt ist, gewinnt Mediation, meiner Meinung nach, zunehmend an Bedeutung. Hier möchte ich helfen und dafür habe ich in diesem Jahr die Ausbildung zur zertifizierten Mediatorin gemacht.
Dabei habe ich
Als Mediatorin begleite ich einen Lösungsfindungsprozess als neutrale und allparteiliche Person. Ich unterstütze die Konfliktparteien dabei, eigenverantwortlich und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten, die beide Parteien akzeptieren. Voraussetzung hierfür ist die freiwillige Bereitschaft zur gemeinsamen Konfliktlösung beider Parteien.
Ich möchte als Mediatorin das Bewusstsein stärken und Mut machen, den Weg der Mediation zu gehen, um dadurch die Tourismusbranche in Zukunft harmonischer zu gestalten. Mediation kann eine schnellere und oft kostengünstigere Alternative zu langwierigen rechtlichen Verfahren darstellen.
Haben Sie einen spannenden Fall in dem ich mich beweisen kann? Möchten Sie mehr wissen über die Mediation und wie man schwierige Fälle konstruktiv lösen kann? Dann würde ich mich freuen, von Ihnen zu hören.