Destination  Strategie  Organisation  Kooperation 

03.04.2023
 Christopher Krull

Christopher Krull

Standortleiter & Senior Berater

Bayern & Berlin, Deutschland

christopher.krull@kohl-partner.eu+49 170 291 9623Zum Autor

Stakeholdermanagement – Der verkannte Erfolgsfaktor im Destinationsmanagement

Dieter Alpengrün kann es einfach nicht glauben, nun ist er schon seit 4 Jahren erfolgreicher Tourismusdirektor des beliebten Tourismusortes Alpenidyll und bekommt dennoch immer wieder erheblichen Gegenwind aus dem Kreis des Gemeinderates, der Leistungsträger:innen und ja, sogar aus seinem eigenen Team. Dabei macht er doch genau das, was von ihm verlangt wird: Den Ort auf Vordermann bringen, innovative Ideen umsetzen, Qualitätsbewusstsein stärken, neue Angebote schaffen. Ausgerechnet bei seinem Vorzeigeprojekt der neuen MTB Arena, bläst ihm der Wind eiskalt ins Gesicht.

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DMOs fehlt es nur selten an ausgeklügelten Marketingplänen, wohl aber an einem organisierten Stakeholdermanagement. Dabei ist besonders im Wandlungsprozess der DMO hin zur Angebotsgestaltungsagentur, die Funktion eines systematischen Innenmarketings zunehmend überlebensnotwendig. Stakeholdermanagement gehört heute als fest integrierter Bereich in die Organisationsstruktur einer jeden DMO. Stakeholdermanagement erhöht die Akzeptanz der DMO als Unternehmen insgesamt und hilft Projekte mit möglichst geringen Hürden und möglichst viel Unterstützung erfolgreich und schnell zu realisieren.

Aber was ist Stakeholdermanagement- und wie setzt man es richtig ein?

Zunächst: STAKE hat nichts mit Fleisch zu tun, sondern heißt Anteil. Im Deutschen sprechen wir bei Stakeholder:innen auch von Interessen- oder Anspruchsgruppen. Wie bei allen Projekten steht eine sorgfältige und systematische Planung des Stakeholdermanagements (SM) am Anfang. Zunächst wird also ein SM Plan entworfen, dabei ist es egal ob es sich um ein Projekt oder um die DMO als Unternehmen handelt. Für das Unternehmen ist der Plan beständig, für jedes einzelne Projekt muss eine eigene SM Planung erfolgen. Nach der Planerstellung erfolgt die „SM 4 Schritte Methode“ :

  • Identifikation
  • Analyse
  • Behandlung
  • Steuerung

Identifikationsphase

Alle infrage kommenden Stakeholder:innen werden gelistet und erhalten eine Beschreibung, warum sie für das Projekt wichtig sind. Bleiben wir bei dem Beispiel der MTB Arena. Das Hotel, weil es die MTBler beherbergen soll, der Bergbauer/die Bergbäuerin, weil über seine Wiesen gefahren wird, die Naturschutzbehörde weil die Wege eben auch durch sensible Landschaften führen usw.

Analysephase

Nun erfolgt eine Einkategorisierung der Stakeholder:innen nach ihrer Bedeutung für den Erfolg des Projektes. Dabei spielt es eine große Rolle wie hoch das Interesse der Stakeholder:innen auf der einen Seite und der Einfluss sowie die Macht auf der anderen Seite sind. Die Stakeholder:innen werden in vier Kategorien eingeteilt. Diejenigen, die ein sehr hohes Interesse und sehr viel Macht haben sind die „Schlüsselstakeholder:innen“. Jetzt erfolgt noch für jede Stakeholder:in eine Abfrage der Einstellung zum Projekt und eine Widerstandsanalyse. Bei unserem Beispiel der MTB Arena ist der Hotelier dem Projekt zwar positiv gegenüber eingestellt, er hat jedoch kaum Einfluss und auch nur geringes Interesse, daher erfährt er eine niedrige Priorisierung. Ganz anders die Naturschutzbehörde. Sie steht dem Projekt negativ gegenüber, hat viel Macht und ein großes Interesse. Daher ist sie Schlüsselstakeholder mit hoher Priorität.

Behandlung der Stakeholder:innen

Nun werden die Wünsche und „No-Go's“ der Stakeholder:innen ermittelt. Mit den Methoden des Einzelgesprächs, der Befragung und von Workshops wird auf die Wünsche eingegangen und bei Konflikten auf Kompromisse und Lösungen hingearbeitet.

Steuerung der Stakeholder:innen

Je nach Kategorie werden die Steuerungsmethoden: Konsens, Kooperation und Information angewendet. Dabei ist es besonders wichtig die zugeordnete Steuerungsmethode permanent und regelmäßig anzuwenden.

Fazit: Stakeholdermanagement ist systematisches Innenmarketing und gehört als fester Bestandteil in die Strategieplanung einer jeden DMO.

K>P Seminare zum Thema Stakeholder-Management

Stakeholder-Management

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Stakeholdermanagement erhöht die Akzeptanz der DMO als Unternehmen insgesamt und hilft Projekte mit möglichst geringen Hürden und möglichst viel Unterstützung erfolgreich und schnell zu realisieren. In kurzen Referaten wird die Methodik als Tool für den Tourismus dargestellt.

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Trend Impuls DMO 2040

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• Destinationsmanagement in Zeiten des Wandels – welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Wie in Zeiten von geopolitische Krisen, Klimawandel, technologischem Wandel und gesellschaftlichen Veränderungen agieren?
• Rollen und Aufgaben der DMO 2040 – Wie kann der Spagat zwischen Lebensraum und Erlebnisraum geschafft werden? Wie die Wettbewerbsstärke der Destination bei der zunehmender Aufgabenfülle ausbauen?
• 7 Thesen zur DMO 2040 – von Lösungsansätzen für das Stakeholder- und Netzwerkmanagement bis zur Smart-Destination

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Mehr Besucher mehr lenken – Lösungsansätze zur Besucherlenkung in Destinationen

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Wie können wir große Besucherströme professionell managen und für Einheimische und Gäste die Lebensqualität bewahren?

• Einheimische und Tourist:innen im Spannungsfeld – die zwei Gesichter des Tourismus.
• Das Prinzip der Besucherlenkung in der Destination – so gehen Sie es strukturiert in 4 Schritten an.
• Konkrete Lösungsansätze mit Best Practice Beispielen - von Nudging, Pricing bis hin zu Zugangsbegrenzungen.

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Führungskompetenz in der neuen komplexen DMO Welt

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Führungskompetenz in der neuen komplexen DMO Welt

Destinationsmanagement ist heute um einiges komplexer geworden: Während die Dynamik am Markt also laufend zunimmt, gilt es zugleich, ganz unterschiedliche und teils widersprüchliche Interessen miteinander in Einklang zu bringen und zwischen den Akteuren/Stakeholdern eine gemeinsame Linie zu finden. Die Führung gewinnt dabei ganz besonders stark an Bedeutung.

• Erfolgreiche Methoden der Organisations- und Geschäftsführung einer DMO
• Daseinszweck und Einfluss in der Destination: Wie Sie Ihre eigene Position als DMO und DMO-Führungskraft stärken
• Wie ein intelligentes Stakeholdermanagement dabei hilft, Kooperationen dauerhaft abzusichern

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Der letzte Tisch – Destinations-Strategien gegen den Rückgang der Gastronomie

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Die Gastronomie spielt eine zentrale Rolle in der Attraktivität und Lebensqualität von Destination – sowohl für Gäste als auch für die einheimische Bevölkerung. Doch die aktuelle Situation gibt Anlass zur Sorge: Immer mehr Destinationen verzeichnen einen deutlichen Rückgang an Gastronomiebetrieben. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Gästezufriedenheit aus, sondern beeinträchtigt auch die wirtschaftlichen Effekte des Tourismus.

• Wie steht es mit der Gastronomie in Destinationen? – Erkenntnisse aus der umfassenden Gastrostudie von Kohl > Partner.
• Systematische Ansätze für ein effizientes Gegensteuern aus Destinationssicht.
• Erfolgreiche Beispiele für alte und neue gastronomische Angebote.

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Empathie als menschliche Intelligenz in Zeiten von KI

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Wie können wir Menschen mit unseren emotionalen und intellektuellen Fähigkeiten in Hochzeiten der Digitalisierung und dem exponentiell wachsen Aufstieg von KI ein faires Gleichgewicht, eine ehrliche Kooperationsebene beider Welten erlebbar gestalten?

• EQ statt IQ – Mensch bietet durchaus mehr als ein rein zahlengesteuertes Wesen
• MI statt KI – Stärken der empathischen Qualitäten von lebensbejahenden Menschen
• MI mit KI – Kollaboration statt Konfrontation

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Storytelling in der Nachhaltigkeitskommunikation: Von starken Geschichten & Greenwashing

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Bei der Arbeit mit unseren Kunden wird oft Folgendes deutlich: Viele Betriebe leisten auf ihre Weise bereits einen bedeutenden Beitrag für einen zukunftsorientierten Tourismus. Jedoch gelingt es bisher noch zu wenig, diese Botschaften auch auf kreative, emotionale und ansprechende Weise nach außen zu tragen. Gerade in der Verbindung des Storytelling-Ansatzes mit der eigenen Nachhaltigkeitskommunikation entsteht ein spannender neuer Zugang.

• Warum ist Storytelling ein so wirksames Instrument in der Kommunikation?
• Wie wir über das reden, was die Leute wirklich interessiert
• Kernbotschaften entwickeln und Identifikation schaffen

• EQ statt IQ – Mensch bietet durchaus mehr als ein rein zahlengesteuertes Wesen
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Künstliche Intelligenz im Tourismus: Chancen nutzen, Innovation gestalten

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In diesem Impuls werden die neuesten Trends und Anwendungen von Künstlicher Intelligenz im Tourismus vorgestellt. Es wird gezeigt, wie Betriebe von KI profitieren können, um die Effizienz, Effektivität und Kreativität zu steigern, ohne Angst vor den Veränderungen haben zu müssen.

• Praxisbeispiele für KI-Einsatz im Tourismus.
• Tools, um schneller und besser an Lösungen und Ergebnisse zu kommen
• KI richtig im Unternehmen verankern

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