Der Spa Competence Circle (SCC) stellt sich vor
Gesundheit & Kur
Der Spa Competence Circle (SCC) stellt sich vor
Marketing Hotellerie Wellness & Spa
Karin Stefanie Niederer
Managing Partner
Villach & Wien, Österreich
karin.niederer@kohl-partner.at+43 4242 21123+43 664 46 02 777Zum AutorDie Wellness- & Spa-Branche ist nicht erst seit Covid, Krieg, Energie- und Inflationskrise gezwungen, Dinge anders und neu zu denken. Die Betriebe sollten auch mehr als je zuvor betriebswirtschaftlich(er) denken und agieren.
Zwischen dem Wohl der Gäste, Positionierung und Differenzierung und dem Spagat zu einer betriebswirtschaftlich erfolgreichen Spa-Abteilung sind viele strategische wie auch operative Weichen zu stellen. 5 Denkanstöße und Anregungen, wie Sie diese Ziele besser erreichen können, lesen Sie nachfolgend.
Ein nicht geringer Teil der Wellness- & Spa-Hotellerie ist geprägt von einer hohen Kapitalintensität, meist suboptimalen Betriebsgrößen verbunden mit Eigenkapital-Mangel, gepaart mit einer hohen Fremdkapital-Lastigkeit, einem hohen Qualitäts- und zum Teil auch Re-Investitionsbedarf, einer langen Entschuldungsdauer sowie einer hohen Anfälligkeit bei Ertragseinbruch durch die hohe Fixkostenbelastung. Zudem kommt mittlerweile auch im Wellness- & Spa-Bereich ein immer größer werdender Mitarbeitermangel hinzu.
Diese branchenspezifischen Charakteristika verlangen eine laufende Analyse der operativen und wirtschaftlichen Ergebnisse, damit (Fehl)-Entwicklungen zeitnah festgestellt und Steuerungsmaßnahmen eingeleitet werden können.
Also in Summe ein ordentliches Stück Arbeit und nicht allzu rosige Aussichten.
Seit längerer Zeit kursierende Schlagwörter der Branche sind:
Soweit der Status Quo. Was kann nun jeder einzelne Wellness- & Spa-Betrieb berücksichtigen, um auch in Zukunft erfolgreich und betriebswirtschaftlich positiv zu agiern.
Ein allgemein gültiges Rezept gibt es natürlich nicht, da die strategischen Ausrichtungen mit Zielgruppen/Buyer Personas, Zielmärkten und der Positionierung in jedem einzelnen Betrieb unterschiedlich sind.
Denkanstoß Nr. 1: Mitarbeiter:innen-Marketing wie Gäste-Marketing
Nicht nur neue Arbeitszeit-Modelle, sondern auch das Darstellen von Mehrwerten und Benefits für Ihr Team sind neben Mitarbeiterbindungs-Programmen, Fortbildungen und aktivem Team-Management anno 2023 die Regel und nicht die Ausnahme.
Denkanstoß Nr. 2: More of the same versus Differenzierung
Eine Differenzierung von Mitbewerbern in Konzeption, Angebot und auch der Hardware ist bei den unzähligen Angeboten am Markt unumgänglich. Weiß der potentielle Gast, was er besser oder anders als bei Ihren Branchenkollegen bekommt?
Denkanstoß Nr. 3: Neue Therapieformen & Raumkonzepte
Was uns Nicht-Tourismusanbieter schon längere Zeit vormachen sind Angebote, die den Gast beim Entspannen unterstützen und ohne bzw. mit geringem Mitarbeitereinsatz umsetzbar sind. Das geht von speziellen mit Licht, Düften und Musik inspirierten Raumkonzepten bis zu Anwendungen, die auch einen „Do it yourself“-Teil beinhalten oder vollautomatisch und zum Teil maschinell ablaufen.
Denkanstoß Nr. 4: Strategischer Impuls versus Wirtschaftlichkeit
Die Frage nach „Evolution“ versus „Revolution – wie mutig darf man sein?“ ist entscheidend.
Jedes investive Vorhaben zuerst einem „Stresstest“ zu unterziehen macht nicht nur aus Sicht der Bank Sinn. Aus unternehmerischer Sicht sollte ein Projekt nur dann umgesetzt werden, wenn es ausgereift, entsprechend optimiert und auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Denkanstoß Nr. 5: Spa Management versus Tagesgeschäft
Professionelles Spa-Management ist nach wie vor kein Standard, da viele Spa-Manager:innen die am längsten im Betrieb befindlichen Teammitglieder sind und die daher Management und betriebswirtschaftliches Know-How nicht im Rahmen ihrer Basis-Ausbildung erlernt haben.
Strategisches und operatives Know-How mit einem täglichen Blick auf den Produktivitätsindex sind für das Spa-Management von heute unverzichtbar.
Auch wenn die Herausforderungen groß sind, ist Wellness & Spa eine der am meisten wachsenden Branchen der kommenden Jahre (Quelle: Studie von Global Wellness Summit, USA, 2023).
Hadern Sie also nicht länger mit den sich verändernden Gegebenheiten, handeln Sie nicht länger re-aktiv, sondern stoßen Sie stattdessen Ihre Gedanken und in der Folge Ihre Taten an und agieren Sie stärker pro-aktiv!