Hotellerie  Innovation & Produktentwicklung 

07.07.2019
 Karin Stefanie Niederer

Karin Stefanie Niederer

Managing Partner

Villach & Wien, Österreich

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Innovationsprojekt mit Tourismus NRW: Leitfäden zur Produktentwicklung im Gastronomiebereich

Spa & Wellness-Management Impulse für Optimierung und Profit

Mehr und mehr kristallisiert sich der Trend heraus, dass bei Urlauben und Reisen das Erleben im Vordergrund steht. Darauf muss sich die Branche einstellen: Innovationen sind gefragt. In Zusammenarbeit mit Tourismus NRW, der Landestourismusorganisation des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, hat Kohl > Partner unter dem Titel „Genussprodukte in Nordrhein-Westfalen“ zwei Leitfäden speziell für die Produktentwicklung ausgearbeitet.

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Die beiden Leitfäden wenden sich speziell an Gastronomen und an Erzeuger:innen und unterstützen diese dabei, innovative Genuss-Angebote zu entwickeln, um in der hart umkämpften Gastronomie-Branche wettbewerbsfähig zu bleiben.

In einer Schritt für Schritt-Anleitung wird die Vorgehensweise bei der Produktentwicklung erklärt, wobei sich die sechs Grundschritte sowohl für Gastronomen als auch für Erzeuger gleichen:

  • Status Quo ermitteln
  • Ideen generieren
  • Schwerpunkte und strategische Produktwahl festlegen
  • Detailplanung des Projekts
  • Test eines Prototyps und finale Finanzierung
  • Markteinführung und Optimierung

Wertvolle Praxistipps, zugeschnitten auf die jeweilige Zielgruppe, ergänzen die Anleitung. Beide Leitfäden betonen, wie wichtig es ist, bei Ideenfindung und Produktentwicklung die eigene Komfortzone zu verlassen und weit über den Tellerrand zu schauen. Einmal im Jahr eine branchenfremde Messe zu besuchen liefert beispielsweise ganz andere Ideen als jene, die in der Branche diskutiert werden. Außerdem sollten Killerphrasen wie „Das können wir uns nicht leisten.“ oder „Das haben wir noch nie so gemacht!“ ganz bewusst ausgeblendet werden, denn sie ersticken neue, kreative Ideen, die möglicherweise im ersten Moment verrückt wirken, schon im Keim. Stattdessen gilt es, diese weiterzuentwickeln und so zu adaptieren, dass sie sowohl operativ als auch wirtschaftlich machbar und sinnvoll werden.

Zur Veranschaulichung der Theorie stellen die Leitfäden außerdem verschiedene Best Practice Beispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vor. So hat sich beispielsweise die Confisserie Coppeneur in Bad Honnef von der reinen Pralinenproduktion zu einer Schokoladen-Erlebniswelt weiterentwickelt. Neben dem Erwerb von Pralinen im Werksverkauf können hier Führungen durch die Manufaktur unternommen oder Pralinen-Seminare gebucht werden. Im angrenzenden CHOKINO erleben Besucher außerdem die Reisen und Events des Coppeneur-Teams mit, das sein Motto „Manufaktur für Lebensfreude“ fest in der Firmenphilosophie verankert hat und im Arbeitsalltag auch so umsetzt (www.coppeneur.de).

Den Erlebnistrend aufgegriffen haben auch die Betriebe des „Erlebnisparadieses Südburgenland“ in Österreich. 61 Produzenten, Direktvermarkter, Bauern, Freizeiteinrichtungen, Hotels und Gastgeber haben sich hier zu einer Kooperation zusammengeschlossen und treten gemeinsam am Markt auf. Ihnen geht es darum, echte Regionalität von Produkten anzubieten, die man schmecken und gleichzeitig erleben kann - von Verkostungen und Ab-Hof-Verkauf bis hin zu regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen. Kommuniziert werden die Produkte und Angebote über die ebenfalls gemeinsam erstellte Broschüre „Erlebniskompass“ (www.erlebnisparadies.at).

Der Familie Reitbauer ist es gelungen, mit dem mit 2 Gault Millau Hauben ausgezeichneten Wirtshaus „Steirereck Pogusch“ der vorher wenig bekannten Region Hochsteiermark zu einer rasanten und nachhaltigen Entwicklung zu verhelfen. Auf einem alten und im Laufe der Jahre immer weiter ausgebauten Bauernhof wurde hier die steirische Dependance des über die Landesgrenzen hinaus bekannten und mit vier Gault Millau Hauben sowie drei Michelin Sternen ausgezeichneten „Steirereck Wien“ eröffnet. Gleichzeitig fördert die Familie Reitbauer auch die regionale Vernetzung verschiedener Produzenten und Leistungsträger und treibt mit innovativen regionstypischen Produkten die synergetische Regions-Vernetzung und -Entwicklung maßgeblich voran. (www.steirereck.at/pogusch)

In der hessischen Rhön hat Jürgen H. Krenzer verschiedene kreative Kulinarik- und Übernachtungsangebote rund um die Region Rhön und ihre Produkte entwickelt. Mit seinem Rhönschaf-Hotel, der ersten Sauna in einem Schäferwagen, Verkostungen und Verkauf von hausgemachtem Apfelwein und Apfel Sherry sowie einer Schaukelterei zum Anfassen, Mitmachen und Erleben hat er nicht nur erfolgreich ein neues Produkt, sondern eine ganze eigene Marke entwickelt. (www.rhoenerlebnis.de)

Ohne ein gehöriges Maß an Innovationssinn, Durchhaltevermögen und Mut wären diese Projekte nie entstanden. Jürgen H. Krenzer aus der Rhön bringt es mit einem Augenzwinkern auf den Punkt: „Wenn Dich alle auslachen bist Du auf dem richtigen Weg.“

Die vollständigen Leitfäden stehen bei Tourismus NRW zum Download zur Verfügung.

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